LKH Laas » 30 Jahre Neurorehabilitation in der Gailtal-Klinik
30 Jahre Neurorehabilitation in der Gailtal-Klinik
Nach einem Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen kommt der fachspezifischen Rehabilitation eine wichtige Bedeutung zu. „Je nach Krankheitsbild und Begleiterkrankungen der Patienten verfolgt die Rehabilitation individuelle Ziele, die die Wiedererlangung der größtmöglichen Selbstständigkeit und Lebensqualität beinhalten“, erklärt der Medizinische Direktor Prim. Dr. Manfred Freimüller. Insbesondere bei akuten Erkrankungen wie Schlaganfällen ist eine zeitnahe Rehabilitation wichtig. Bei chronischen Erkrankungen können Reha-Aufenthalte einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Teilnahme am sozialen und gesellschaftlichen Leben leisten.
„Die Gailtal-Klinik übernimmt eine wesentliche Rolle in der Nachbetreuung von neurologischen Erkrankungen und arbeitet eng mit den anderen Krankenanstalten in Kärnten zusammen“, so KABEG-Vorstand Dr. Arnold Gabriel.
Leistungsangebot laufend erweitert
Die Gailtal-Klinik in Hermagor ist 1957 als „Wiederherstellungsanstalt für körperbehinderte Kinder“ offiziell in Betrieb gegangen, Anfang der 80er Jahre wurden erstmals neurologische Erkrankungen bei Erwachsenen behandelt. Der Bedarf war so groß, dass 1988 eine eigene Abteilung für Neurologische Rehabilitation mit 56 Betten eröffnet wurde. Die Klinik wurde der „Akut-Nachbehandlung von neurologischen Patientinnen und Patienten und Neurologische Rehabilitation“ gewidmet und vor mehr als zehn Jahren auf die derzeitige Größe ausgebaut.
Die Angebote in diesem Spezialbereich werden auf Basis wissenschaftlich Evidenz stets angepasst und erweitert, was wesentlich zu dem ausgezeichneten Ruf der Klinik beiträgt. Mittlerweile umfasst die Gailtal-Klinik 152 Betten, mit der Umsetzung des Regionalen Strukturplans Gesundheit 2020 sollten es 156 Betten sein.
Individuelles Therapiekonzept
Behandelt werden Erwachsene in allen Phasen neurologischer Erkrankungsprozesse. Rund die Hälfte der Patienten kommt nach einem Schlaganfall in die Gailtal-Klinik und lernt Schritt für Schritt wieder jene Fähigkeiten, die sie im Alltag benötigt. „Darüber hinaus haben wir uns auf die Behandlung neurologischer Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose spezialisiert, die mit ihren komplexen und vielschichtigen Erscheinungsformen besondere Anforderungen an das Klinik-Team stellen“, so Prim. Freimüller.
Ein weiteres Spezifikum in der Gailtal-Klinik ist die Bezugspflege. „Sie stellt die Beziehung mit den Patienten und deren Angehörigen in den Mittelpunkt. So ist für die Dauer der Rehabilitation eine namentlich genannte Pflegeperson unmittelbare Ansprechpartnerin, die alle notwendigen Pflegetätigkeiten plant, individuelle Beratung bietet und Bindeglied zwischen allen Berufsgruppen ist“, erklärt Pflegedirektorin Doris Kazianka-Diensthuber.
Das umfangreiche Therapieangebot gestaltet sich nach den vereinbarten Zielen und beinhaltet Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Orthoptik, Neuropsychologie, Diätologie, Soziale Arbeit und kreative Freizeitgestaltung. Zusätzlich gibt es spezielle Angebote wie robotergestützte Therapien, die Hippotherapie mit dem „Ko-Therapeuten“ Pferd oder das „Therapeutische Klettern“. Mit speziellen Gruppentherapie- und Freizeitangeboten können auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Patienten maßgeschneiderte Programme zusammengestellt werden.
Anlässlich des Jubiläums hat das Krankenanstaltendirektorium die Mitarbeiter zu einem kleinen Fest ins Rathaus geladen.
Die Gailtal-Klinik auf einen Blick:
· 152 Betten
· Jährlich rund 1500 stationäre Patienten
· 250 Dienstposten sind auf rund 330 Teilzeit und Vollzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgeteilt
· Therapieangebot: Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Orthoptik, Neuropsychologie Diätologie, Soziale Arbeit und kreative Freizeitgestaltung, sowie spezielle Therapien wie robotergestützte Therapien, Hippotherapie und therapeutisches Klettern
· Lehrkrankenhaus für die Med. Uni Wien, Innsbruck und Graz und Ausbildungsstätte für Studierende aus den Bereichen Medizin, Pflege und Therapie.
· Alle neurologischen Erkrankungen werden behandelt: ca. die Hälfte sind Schlaganfall-Betroffene, weitere Schwerpunkte inkludieren u.a. Schädel-Hirn-Traumen, Parkinson und Multiple Sklerose
28.06.2018